5,0 von 5 Sternen - Prädikat: Besonders empfehlenswert
Von Daniel Hänsel
Vorweg: Ich bin begeistert.
Weil ich mehrere Kochmesser bestellt und getestet habe, sehe ich mich in der Pflicht hier auch eine Bewertung abzugeben. Ich werde davon absehen, die anderen verglichenen Konkurrenten hier namentlich zu nennen. ALLE Messer waren sehr gut, dieses hier war jedoch am besten und verdient deshalb eine ausführliche Bewertung.
Der erste EindruckDie Verpackung ist wirklich nett gemacht, das muss ich schon sagen. Als Geschenk macht dieses Messer von allen getesteten am meisten her. Die Verpackung an sich ist schlicht und elegant. Die Vektorgrafik des Messers auf der Rückseite ist dezent, aber ansprechend. Man merkt direkt, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt.
Nach dem Öffnen der Schachtel fällt einem sofort die Holzschatulle ins Auge. Wirklich vorzüglich gefertigt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob offenporiges, unlasiertes Holz kratzerbeständig ist. Die Zeit wird es zeigen. Obwohl ich die Schatulle wohl kaum viel bewegen werde, deshalb sollte das schon okay sein. An Schönheit ist sie dafür aber kaum zu überbieten.
Das Messer sieht auf den ersten Blick wirklich edel aus. Es ist hochglanzpoliert und die Damastmaserung ist unaufdringlich. Der Griff fühlt sich super an und der Schliff ist gleichmäßig. Auf den ersten Blick gibt es nichts zu makeln.
VerarbeitungWas mir im Vergleich besonders positiv aufgefallen ist: Die Spaltmaße. Es ist praktisch kein Übergang fühlbar, während jeder andere Konkurrent vom Griff zum Kropf einen spürbaren, leicht scharfkantigen Übergang hatte. Bei diesem Messer aber wirklich nichts dergleichen.
Der Übergang war bei den anderen natürlich nicht störend, aber es zeigt einfach, dass die Handwerkskunst sich hier auf einer anderen Stufe befindet. Ich bin mir sicher, dass sich das in einem Langzeittest bemerkbar gemacht hätte, ich hatte die Konkurrenzprodukte aber nur 3 Tage hier.
Auch die Holzschatulle war sehr fein geschliffen (ich vermute eine 400er Körnung) und relativ verwindungssteif. Die Scharniere sind gesteckt, deshalb sind sie von außen nicht sichtbar. Das sieht wirklich hochwertig aus.
GriffDer Griff weist keinerlei Spaltung oder dergleichen auf und fühlt sich unfassbar gut an. Das großporige Holz ist sehr schön anzusehen. Die Prägung auf der Griffkappe ist auch sehr gut ausgeführt, das gefällt mir.
Ich verstehe auch, warum der Griff diese zwei Verdickungen hat. Was klar sein sollte: diese Verdickungen geben Halt. Ich glaube aber nicht, dass es trivial ist, warum diese Verdickungen genau an diesen Positionen sind. Es ist wirklich genial.
Wenn ich die Klinge zwischen Zeigefinger und Daumen klemme, dann liegt die erste Verdickung zwischen Mittel- und Ringfinger. Wenn ich den Griff normal umschließe, liegt die erste Verdickung zwischen Zeige- und Mittelfinger und die zweite zwischen Ring- und kleinem Finger.
Hier hat jemand offensichtlich wirklich mitgedacht! Ich muss mich nicht anpassen, sondern kann das Messer so greifen wie ich will und habe dabei immer Halt.
Es klingt sehr einfach, aber wieso hat daran bis jetzt noch kein anderer Hersteller gedacht? Griffmulden sind sonst immer nur für eine Greifart ausgelegt. Das ist echt innovativ, Hut ab!
Außerdem: Der Kropf ist so geformt, dass er, wenn ich das Messer zwischen Zeigefinger und Daumen klemme, diese beiden Finger perfekt umschließt und meine Hand in Kombination mit der Griffform zum Schraubstock macht. Auch da hat jemand mitgedacht!
KlingeIch bin ein großer Outdoor-Fan und habe deshalb viel Erfahrung mit Klingen aller Art. Im Outdoor-Bereich bevorzugen wir eher kohlenstoffhaltigere, weichere Stähle. Da ich immer einen Schleifstab dabeihabe (DMT Diafold rot, konisch), hat sich das einfach bewährt.
Bei einem Kochmesser habe ich aber andere Anforderungen. Ich schneide damit keine Äste, sondern Lebensmittel und wollte deshalb einen harten Stahl, der die Schärfe lange hält (und vor allem auch zu so einer Schärfe fähig ist). Dass wir bei VG-10 mit 67 Lagen über einen harten Stahl sprechen, ist sicherlich klar. Dass das Messer beidseitig geschliffen ist, ist für die europäische Küche sicherlich auch sinnvoll.
Ich muss aber sagen, dass ich über die Rasiermesserschärfe dieses Messers sehr überrascht war.
Ich denke, dass jedem hier klar sein sollte, dass wir uns in einer Preisklasse bewegen, in der absolute Schärfe vorausgesetzt werden sollte. Dennoch ist dieses Messer absolut herausgestochen, weil die Konkurrenz teilweise nicht mal in der Lage war, meine Armhaare zu rasieren. Und die, die es konnten, hatten noch einen furchtbaren Grat stehen.
Bevor die anderen zurück gingen, habe ich sie nach dem Entgraten noch übers Leder gezogen. Bei diesem hier war das absolut nicht nötig.
Ich habe es bis heute nicht nachschärfen müssen, spiele aber mit dem Gedanken, mal einen steileren Winkel aufzubringen. Ganz einfach, weil dieser Stahl es kann. Das würde ich aber keinem Anfänger empfehlen, denn die Schärfe lässt wirklich nichts zu wünschen übrig und man erhöht das Risiko auf Klingenschäden enorm. Da ich aber weiß, wie ich solche auszubessern hätte und es mich in den Fingern juckt, mache ich es aber eventuell trotzdem.
Ich halte 20cm im Übrigen auch für eine sehr gute Klingenlänge. Nicht zu lang und nicht zu kurz. Der Schwerpunkt stimmt auch. Ich muss weder viel Druck aufwenden, noch droht mir das Messer aus der Hand zu fallen.
HandbuchIn der Verpackung liegt eine Karte, die einen darauf aufmerksam macht, dass zum Produkt noch ein E-Book dazugehört. Man kommt auf eine Internetseite, auf der man dieses Buch herunterladen kann.
Das Handbuch ist wirklich schön gestaltet und auch deutlich umfassender als ich erwartet hätte. Ich hatte mit maximal 5 Seiten mit dem obligatorischen Pflegequatsch gerechnet. Es waren dann aber tatsächlich fast 40 Seiten.
Man erfährt alles Mögliche über die Produktentwicklung und die Marke dahinter. Man erhält Warnungen, Pflegehinweise und verschiedene Techniken zur Verwendung bebildert an die Hand. Ich bin angenehm überrascht darüber, dass das einfach als Zugabe dabei war. Auch ich konnte noch das eine oder andere mitnehmen.
Es ist natürlich nicht das Pauli Lehrbuch der Küche, diesen Anspruch hat es aber sicherlich auch gar nicht. Einem Anfänger wird es aber sehr viel nützen, da bin ich mich sicher.
KundendienstAuf der Rückseite der Karte steht das Versprechen, dass bei jedem Problem innerhalb von 24 Stunden eine Antwort kommt. Das wollte ich mal testen! Ich konnte nirgendwo finden, wie viele Schichten der Damaststahl hat und habe das kurz und formlos gefragt. Neben Faktenwissen sollte aber auch Fachwissen zählen. Deshalb habe ich auch gefragt, welchen Sinn der Hammerschlag hat. Die Antwort kam zügig und war sehr ausführlich.
Laut Schwartzhirsch ist der Hammerschlag übrigens wohl dafür da, dass an der Klinge nicht so leicht etwas anklebt. Gerade wässriges Gemüse würde bei einer glatten Klinge sonst wohl deutlich leichter kleben bleiben. Ich hatte aber auch die Konkurrenzprodukte mit einer Zucchini getestet und kleben geblieben ist bei keinem etwas. Aber wie dem auch sei: Zumindest für's Auge ist es definitiv was.
Ich hatte glücklicherweise kein echtes Problem, um dem Kundendienst richtig auf den Zahn zu fühlen. Ich bin mir aber sicher, dass das Versprechen, auf jedes Problem eine Lösung zu finden, kein leeres ist. Wer das Handbuch gelesen hat, wird mir sicherlich zustimmen. Da sitzen Leute mit Herz.
FazitDas Kochmesser von Schwartzhirsch ist wahrscheinlich das beste Messer seiner Kategorie.
Es ist ein toller Allrounder, weil es auch höherer Belastung standhält, dabei aber auch noch ziemlich scharf ist.
Und wie schon in den Kundenfragen erwähnt wurde:
Dass einseitig geschliffene Messer noch schärfer sind, liegt in der Natur der Sache. Dafür brechen solche leichter.
Dass ein ballig geschliffenes Messer mit weicherem Stahl beim Knochenknacken robuster ist, versteht sicherlich auch jeder. Scharf wäre aber anders.
Schwartzhirsch ist hier einen Mittelweg gegangen, was ich sehr begrüße. Ich will mich nicht darum sorgen, ob mein einseitig geschliffenes Messer bricht. Ich will mir auch keine Sorgen darum machen, ob ich mit meinem balligen Messer eine Tomate schneiden kann.
All das kommt in einem wunderschön gefertigten Gesamtpaket, das sich einfach edel anfühlt und auch mindestens so edel ausschaut. Die Ergonomie ist dabei wie bei keinem anderen der Konkurrenten gelungen. Die Form des Kropfes ist innovativ, die Form des Griffes ist aber einfach nur genial! Genau diesen Kniff sollten sich die anderen Hersteller mal abschauen.
Ich bin mir außerdem sicher, dass bei so einem wunderschön verpackten Messer jeder Beschenkte begeistert wäre. Die Holzschatulle ist auch einfach atemberaubend.
Das ist schon alles ziemlich gut gemacht. Besonders im direkten Vergleich. Weil ich aber schon keine Verbesserungsvorschläge für das Messer selbst habe, vielleicht noch einen für die Verpackung. Ich denke, dass eine Schrumpffolie noch schöner wäre als die Klebepunkte, um die Verpackung zu versiegeln. Die Klebepunkte führen nämlich dazu, dass der Spalt zwischen Ober- und Unterseite nicht an allen Stellen gleichgroß ist.
Ich bin für meinen Teil jedenfalls begeistert!
5,0 von 5 Sternen - Herausragendes Messer im edlen Design
Von Philipp
Was soll ich sagen? Einfach Perfekt!
Bei dem Schwartzhirsch Excalibur handelt es sich um ein Meisterwerk von einem Messer, welches in dieser Preiskategorie seinesgleichen sucht.
Nach nun knapp 15 Jahren mit meinem Vorgänger dachte ich es könnte nicht schaden sich mal in Ruhe nach einem neuen Begleiter in der Küche umzuschauen, der mir in puncto "Schneidarbeiten" wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. So kam es dann, dass ich mich durch diverse Testberichte, Bewertungen und Eigentests (teilweise mit Markenherstellern und teilweise mit weniger bekannten Herstellern) durcharbeitete, um meine finale Entscheidung auf ein solides Fundament stützen zu können. Selbstverständlich lagen die Messer dabei preislich alle nah beieinander und auch bei den selbst getesteten Messern gab es ein regelrechtes "Kopf an Kopf- Rennen". Wieso ist es dann das Excalibur geworden? Die Antwort auf diese Frage ist relativ simpel: "Weil es perfekt ist!" Diese Perfektion spiegelt sich grundsätzlich in folgenden Bewertungspunkten wider:1. Hochwertiges Design "vom Scheitel bis zur Sohle"Bedeutet in diesem Fall, dass das Excalibur in seiner Gesamtheit ein regelrechtes Kunstwerk ist. Dies fängt bereits bei der sehr wertigen Verpackung an - und damit ist noch nicht mal die Walnußholz-Schatulle gemeint - sondern die Umverpackung. Nach dem Öffnen des eher tristen Amazon Pakets erwartet einen eine schwarze geheimnisvolle Umverpackung mit edlen Insignien, die bereits dort schon Lust auf mehr machen. Hat man sich dann an dieser sehr wertigen Verpackung erfreut, erfährt man eine Steigerung dieser Freude, sobald man auf die edle Walnußholz-Schatulle trifft. Das Schwartzhirsch Logo ist fein in die Schatulle eingearbeitet und die vorhandene Magnetschließung rundet dieses edle Aufbewahrungsstück angemessen ab. Wenn man bereits hier schon dachte man wäre am Höhepunkt der Begeisterung angelangt, wartet natürlich das eigentliche Schmuckstück in dieser hochwertigen Schatulle und löst beim Betrachter ein Feuerwerk der Endorphine aus. DAS EXCALIBUR! Angefangen von dem in Metall-eingearbeiteten-Logo bis hin zur Sicherheitsklemme der Klingenspitze liegt es in einer passgenauen Ummantelung und wartet anmutig auf seinen Einsatz. Nimmt man es dann aus der Schatulle und hält es in der Hand, merkt man sofort die Hochwertigkeit dieses Messers. Der Griff schmiegt sich an die Handinnenseite und lässt keinen Spielraum für einen Kontrollverlust, sondern ermutigt vielmehr den ambitionierten Koch sein volles Potential auszuschöpfen. Die Klinge selbst erstrahlt mit ihren Damast-typischen Mustern und man fasst sofort Vertrauen in das Messer und sieht sich selbst schon als "Paul Bocuse" der heimischen Küche.2. Balance - wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit einer Seiltänzerin vom Cirque du Soleil entwickelt :-)Wie bereits beschrieben schmiegt sich das Messer hervorragend an die Hand an und sorgt somit für einen sofortigen Vertrauensvorschuss, der auch noch erwartungsgemäß eingehalten wird. Selbst in den etwas zierlicheren Händen meiner Frau signalisiert dieses perfekt ausbalancierte und ergonomische Meisterstück "Ich bin bereit, legen wir los!" Kurzum es macht einfach Spaß dieses Messer in den Händen zu halten und auch nach längerer Einsatzphase sind keinerlei Ermüdungserscheinungen oder Verkrampfungen in der Hand zu spüren.3. Die Schärfe - Hattori Hanzo hatte mit Sicherheit seine Finger im Spiel :-)Unglaublich! Vorsicht sonst werden nur noch auf "Schreiner-Art" fünf Bier bestellt. Das Messer gleitet regelrecht durch Gemüse, Fleisch und Fisch und erlaubt es dem ambitionierten Koch endlich mal wieder ein heimisches und hauchdünnes Tomaten-Carpaccio zuzubereiten. Für mich tatsächlich bislang das schärfste Messer in meiner Küche. Und gerade heute dachte ich sogar - bedingt durch diese überwältigende Schärfe - das unsere Möhren bereits sehr alt seien, da das Messer sie durchschnitt als würde ich eine Gurke schneiden. Daher auch hier volle Punktzahl.
Soviel erstmal zum Messer.
Dazu habe ich noch einen Sonderpunkt vergeben, da mir das Team um den Gründer Daniel-Christian Henter einen wirklich überwältigenden Service angeboten hat und mich sofort von der ersten Minute bei meinen Anliegen vollumfänglich unterstützte. Konkret ging es mir hier um hilfreiche Tipps zum Schleifen des Messers. Diese werden zwar bereits im E-Book (welches man mit Erwerb downloaden kann) aufgeführt, allerdings hatte ich darüber hinaus noch Fragen. Diese wurden mir noch am selben Tag von Daniel selbst beantwortet und dies so ausführlich, dass ich hier dem Team auch empfehlen würde, die Punkte, die mir Daniel per E-Mail geschrieben hat mit in das E-Book aufzunehmen.
All die aufgeführten Schilderungen führten dann letzten Endes zu meiner Kauf- und "Ich behalte das Messer"- Entscheidung.
Abschließend lässt sich wohl sagen, das dieses Messer dem ambitionierten Koch, wie auch damals König Artus übermenschliche Kräfte verleiht und jeden zu Höchstleistungen in der heimischen Küche anspornt.